Was ist MCAS?
Das Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) ist per Definition eine systemische Erkrankung. Das bedeutet, es müssen mehrere Körpersysteme betroffen sein, damit ein MCAS vorliegen kann. Da sich Mastzellen besonders an den Schnittstellen des Körpers mit der Umwelt ansiedeln, um dort ihre Aufgabe als erste Verteidigungslinie des Körpers gegen Krankheitserreger zu erfüllen, konzentrieren sich die Symptome oft ebenfalls auf diese Bereiche. Haut, Atemwege, Verdauungstrakt, Genitalien und Blutgefäße sind oft betroffen – aber nicht ausschließlich (1).
​
Mastzellaktivierung kann sich auch lokal abspielen, bildet dann aber kein MCAS ab (17). Stattdessen gibt es zahlreiche Erkrankungen mit (vermutlich) lokal begrenzter Mastzellaktivität, z.B. Heuschnupfen.
​
Die Lebenserwartung von MCAS-Patienten ist in der Regel äquivalent zur Normalbevölkerung, aber mitunter mit drastisch reduzierter Lebensqualität (5), vor allem, wenn
die richtige Behandlung noch nicht gefunden wurde. Bei MCAS handelt es sich nicht um eine selbstlimitierende Erkrankung. Hat sich die Erkrankung klinisch manifestiert, bleibt der Beschwerdestatus der Erkrankung ohne Behandlung bestenfalls stationär, verläuft aber in der Regel in unterschiedlicher Geschwindigkeit progredient (6).
on social media
Suche
Weitere Fragen?
MCAS bleibt ohne Behandlung bestenfalls stationär, verläuft aber in der Regel in unterschiedlicher Geschwindigkeit progredient
MCAS wird seit 2016 im internationalen ICD-10-CM als D89.4 kodiert, mit folgenden Unterkategorien:
​
D89.4 Mast cell activation syndrome and related disorders
Patreon
Im deutschen ICD-10-GM hat MCAS aktuell noch keine Kodierung. Auch im neuen ICD-11 wird der Mastzellaktivierungssyndrom nicht aufgeführt. Ein Grund für diese Verzögerung ist, dass die genaue Definition von MCAS sowie die Diagnosekriterien noch diskutiert werden. Eine Aufstellung dieser Diskussion, die im Wesentlichen zwischen zwei Forschergruppen geführt wird, sowie der aktuellen Vorschläge für Diagnosekriterien und weitere Diagnosemöglichkeiten finden Sie in meinem E-Book über die Diagnosekriterien.
​
Wichtig ist dabei anzumerken, dass Mastzellaktivierung und das Mastzellaktivierungssyndrom an sich wissenschaftlich unbestritten sind. Es geht hier "lediglich" um die genauen Parameter, anhand dessen MCAS festgestellt werden kann. Um hier eine Datenbasis zu schaffen, anhand derer die genaue Situation besser erfasst werden kann und aus der weitere Überlegungen zu den Diagnosekriterien datenbasiert erwachsen können, wurde die MAGELLAN-Studie erschaffen. Wenn Sie mehr über die MAGELLAN-Studie erfahren möchten, melden Sie sich bei mir unter info@mastzellenhilfe.de. Als Teil des MAGELLAN-Teams beantworte ich Ihre Fragen gerne.
Adressen
Mitgliedschaften
ist Mitglied bei
Inhaltsverzeichnis
1.
Mitmachen!